Hilfe bringt Veränderung

Sahateza ist ein Dorf zugezogener Einwohner aus dem Urwald in der Marolambo Region, nur eine halbe Stunde Flugzeit südöstlich der Hauptstadt Antananarivo entfernt. Ein altes Ehepaar stellte den Zuzügern ihr grossflächiges Land zur Verfügung. Dafür ehren die Bewohner sie und bauen ihnen gerade ein Haus.

RMM (Real Mission Movement) forderte das Dorf Sahateza dieses Jahr folgendermassen heraus: jede Einheit/Familie sollte 80 Bananenbäume und möglichst viele Cassava anpflanzen (grüne Blätter, beliebt als Beilage zur Hauptspeise Reis). 

Beim Abflug überzeugten wir uns von der Arbeit und fanden in der Tat die umliegenden Hänge grün vor, voll von jungen Bananenbäumen und Cassava-Pflanzen. Darüber hinaus pflanzte ein ambitionierter Bewohner 800 Becher Reis an. Mit der erwarteten Ernte könnte es den Bedarf von Sahateza für ein ganzes Jahr decken. Da alle anderen Mitbewohner ebenso ihren Reis anbauen, wird voraussichtlich viel übrigbleiben, der in grössere Dörfer oder Städte exportiert werden kann. Somit fördert RMM ihre Denkweise, nicht nur für sich selbst und «den nächsten Tag» zu denken, sondern auf längere Sicht zu planen und vor allem mit Gewinn zu wirtschaften, um Wohlstand aufzubauen.

Unterwegs zum 5. und letzten Dorf Ambodihazomamy, holten wir Michel in seinem Dorf Niarovana ab, um strategische Punkte für die Agrarwirtschaft zu vermitteln. Michel war schon vor etlichen Jahren Mayor seines Bezirks von zwölf Dörfern. Nun kandidiert er wieder. RMM ermutigt und unterstützt fähige Personen in politische Leitungspositionen einzusteigen, um Einfluss auf nachhaltigen und vor allem schonenden Umgang mit ihren Naturressourcen zu erzielen. Parallel werden zerstörerische Praktiken aus der Tradition oder dem Ahnenkult abgelegt, z.B. Tieropfer für bessere Ernten oder grundlose Verbrennung von Urwald, um die Ahnen zu besänftigen. 

Unser 1. Dorf Sahateza ist dafür ein gutes Beispiel: der gegenwärtige Mayor zwang das Dorf, die abgeschaffte Opferstelle wieder neu aufzurichten. Das Dorf bat ihn jedoch darauf zu verzichten, weil sie sich nun zu Jesus Christus bekennen und den schädlichen Praktiken den Rücken kehrten. Lediglich aufgrund des guten Rufes hinsichtlich ihrer erfolgreichen Landwirtschaft, Fleiss und gutem Wandel der Dorfbewohner von Sahateza, liess der Mayor davon ab. Was für ein wunderbares Zeugnis einer «ganzheitlichen» Veränderung! Vielen Dank für jede Gabe eurerseits, liebe Leser, die solche Veränderungen in Madagaskar möglich machen.

Ernst, Pilot