Notflug am Weihnachtstag
- haeberlin5
- 1. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Wir als Familie freuten uns sehr auf den Weihnachtstag, um die Geburt von Jesus Christus zu feiern. Wir wollten den Tag im Gottesdienst feiern und ich war aufgeregt, da ich als Sänger angefragt wurde. Doch es kam anders.
Um 6:00 Uhr früh, als ich mich gerade fertig machte, erhielt ich einen Anruf von meinem Kollegen Victor. Er berichtete von einer Notfallpatientin, eine Mutter, die gerade entbunden hatte, die Plazenta war jedoch noch nicht herausgekommen. Seitdem leidet sie an starken Blutungen und sie musste so schnell wie möglich ins Krankenhaus geflogen werden. Nach einem Moment des Gebets und Ringens, da ich den Gottesdienst nicht verpassen wollte, erinnerte Gott mich an meine Berufung, warum er mich nach Wamena gerufen hatte. Ich entschied mich, sofort den Notfallflug durchzuführen und eilte für die Flugvorbereitungen zum Hangar.
Victor kümmerte sich um alle Fluggenehmigungen, während ich einen Vorflugcheck durchführte, den Treibstoff auffüllte und den Helikopter auf den Landeplatz hinausschob. Nach einem gemeinsamen Gebet hob ich schnell ab Richtung Ziel - dem Dorf Yabenda im Distrikt Wolo, Jayawijaya.
Nach 10-minütigem Flug drehte ich über dem Dorf mehrere Runden, da wir noch nie gelandet sind und ich vergewisserte mich, ob es genügend Platz für eine sichere Landung gab. Glücklicherweise hatten die Dorfbewohner von Yabenda auf rund 2100m einen geeigneten Landeplatz vorbereitet.
Ich erkundigte mich nach dem Zustand der Patientin, lud sie mit ihrem Mann, ihrer Mutter und dem Baby ein und trat den kurzen Rückflug an. Dr. Mia erwartete uns bereits vor dem Krankenhaus, um die Patientin in Empfang zu nehmen.
Mit einem Herzen voller Freude und Frieden kehrte ich zum Hangar zurück, weil ich wusste, dass dies mein heutiger Gottesdienst war, den Gott wollte.
Am nächsten Tag erfuhr ich, dass das Baby – wie schon andere - nach mir, Maichel, benannt wurde.
Maichel, Pilot
Comentários