Es gibt immer noch Tage in unserer Familie, an denen der Verlust von Matt’s Vater schmerzt. Ich hörte einmal folgenden Spruch: «Nur weil wir es leicht tragen, heisst es nicht, dass es nicht schwer ist.» Ich glaube, das trifft auf uns zu.
Zweieinhalb Monate später sitzen wir in einem Hotel in Sydney fest – in Quarantäne. Unser Plan war, dass wir Palu auf der Insel Sulawesi in Indonesien im Mai verlassen. Aber wie bei allen hat das Coronavirus auch unsere Pläne verändert. So packten wir im März rasch unsere Sachen, damit wir jederzeit für eine mögliche Abreise bereit wären. Gleichzeitig mussten wir uns auch darauf einstellen, länger in Palu zu bleiben, falls wir keinen Flug mehr bekommen sollten. Diese Achterbahn war noch verrückter als unser “normales verrücktes” Leben.
Der Abschied von Palu war einer unserer schwierigsten: Tage vor unserem Abflug wurden einige unserer Freunde krank. So mussten wir uns von ihnen distanzieren. Bei unserem Abschied kamen nur ein paar Familien. Ohne sich zu nahe zu kommen und ohne Umarmungen verabschiedeten wir uns. Und wieder einen Hund zurücklassen, tat mehr weh als wir dachten. Am Flughafen angekommen, wussten wir nicht, ob wir abfliegen durften oder nicht. Zudem gab mein Handy seinen Geist auf. Dieser ganze Stress half unseren Emotionen nicht. Palu hatte sich heimlich in unsere Herzen eingeschlichen. Unsere Tochter weinte den ganzen ersten Flug. Ich riet ihr mit Weinen aufzuhören, sonst habe sie beim Umsteigen in Jakarta ein rotes Gesicht und rote Augen. Dann würde das Personal denken, sie sei krank und wir würden nicht auf unseren nächsten Flug gelassen. («Mutter des Jahres» Auszeichnung!)
Die Ankunft in Sydney war wie in einem fremden Land: keine bekannten Gesichter empfingen uns. Über vier Stunden wurden wir von Polizei, Militär, Sicherheits- und Gesundheitsbehörden befragt, bis wir endlich im Hotel ankamen – 14 Tage Quarantäne. Wir haben keine Angst vor unserer Zukunft. Unsicherheit ist nichts Neues für uns. Unser Gott hat uns noch nie im Stich gelassen. Wir vertrauen IHM und freuen uns zu sehen, was als Nächstes kommt.
Vasanthy
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