Flexibilität ist gefragt

Die Helimission koordinierte einen 5-tägigen Einsatz mit verschiedenen Organisationen in einem abgelegenen Gebiet in Madagaskar. Insgesamt 10 Personen, darunter ein dreiköpfiges Ärzteteam, und etliches Material musste in den Regenwald geflogen werden.

MAF transportierte mit ihrer Caravan die Passagiere zur nächstgelegenen Landepiste, von wo ich sie und das Material ins Buschdorf Antanambao weiterflog. Das Wetter spielte mit und alle Personen trafen nach 11 Uhr im Dorf ein. Sofort richtete das Ärzteteam eine einfache «Arztpraxis» in einer Hütte ein und begann mit den Konsultationen. Währenddessen kümmerte sich ein Team um die wartenden Menschen, ermutigte sie und führten auch ein Kinderprogramm durch.

Das Dorf Antanambao ist mit rund 2’500 Bewohnern eines der grösseren Dörfer in dieser Region des Regenwaldes. Der Besuch des Ärzteteams wurde bereits im Vorfeld angekündigt und daher kamen Leute aus der ganzen Umgebung, um behandelt zu werden. Nebst dem Ärzteteam kümmerte sich ein Zahnarzt um die Zahnprobleme. Allein an diesem Nachmittag konnten insgesamt mehr als 50 Behandlungen durchgeführt werden. Am nächsten Tag brachte ich ein Team in ein anderes Dorf, in dem sie Konsultationen anboten und Medikamente an Kranke verteilten.

Während solch mehrtägigen Einsätzen im Busch schlafen wir als Piloten meistens im Heli, was auch dieses Mal der Fall war. Kurz vor Mitternacht wurde ich aus dem Schlaf gerissen und ich bemerkte, dass jemand versuchte, auf den Heli zu steigen. Ich konnte hinter der Scheibe die Umrisse einer Gestalt sehen und weil ich selbst sehr erschrak, schrie ich die Person lauthals an. Die Person erschrak offensichtlich ebenfalls und machte sich schnell aus dem Staub. Ich suchte die Gegend mit meiner Taschenlampe ab, konnte aber niemanden mehr ausfindig machen. Bis heute weiss ich nicht, was die Absichten von dieser Person waren.

Nick, Pilot