Wenn ich hier in Wamena (Papua, Indonesien) frisches Gemüse oder Früchte einkaufen gehe, kann ich dies nicht in einem Einkaufsladen besorgen, sondern nur auf dem Markt. Also packe ich meine grosse Noken (Netztasche) ein und schlendere durch den Markt.
Ich werde mit «Mama Amelie» begrüsst (nach meinem ersten Kind) und halte da und dort ein Schwätzchen. Will ich etwas kaufen, frage ich nach dem Preis. Scheint mir dieser zu hoch, frage ich: «Bisa kurang?» was ungefähr heisst: «Können Sie es mir günstiger geben?» Wenn ich die Frauen kenne, geben sie mir immer einen guten Preis. Manchmal können sie kaum rechnen, dann muss ich sogar aufpassen, dass sie mir genug verrechnen. Die bunten Gemüse und Früchte und die drängenden Frauen verleiten mich dazu, meist viel mehr als nötig einzukaufen. Aber meine Hausangestellte freut sich immer über geschenkte Früchte oder Gemüse.
Die Früchte sind biologisch, aber leider mit schmutzigem Wasser gewaschen. Deshalb muss ich sie gut mit desinfizierendem Wasser waschen – Wasser mit Kaliumpermanganat, kurz «PK» oder Bleichmittel. Dies kann manchmal über eine Stunde dauern…
Es ist toll, auf den Markt zu gehen, aber es kostet mich auch viel Energie. Dies besonders, wenn die Kinder mitkommen. Deshalb bin ich froh, dass Mama Dorce 1-2x pro Woche direkt zu meinem Haus kommt. Sie legt ihre Waren bei mir auf der Veranda aus und ich kann mir das auswählen, was ich kaufen möchte. Sie kennt sich mit Westlern aus und weiss, dass wir Brokkoli, Orangen und Kartoffeln mögen. Besonders jetzt in der Corona-Zeit bin ich froh, dass ich nicht auf den Markt gehen muss und die Ware direkt ins Haus geliefert bekomme. Mama Dorce freut sich dafür über frische Eier von unseren Hühnern, Guavas von unserem Baum oder über frisch gebackene Baguetten und ich mich über ein Gespräch mit ihr…
Barbara
Markt in WamenaBarbara mit «Noken» auf dem Markt
Hauslieferdienst von Mama Dorce